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- G - - 16 -Verwahrlost, rissig und voller Schlagl%u00f6cher - und doch Gold wert? Der Feldweg neben der Turnhalle Diemarden erregt nicht nur die Politik, sondern auch die B%u00fcrger*innen. Zun%u00e4chst ben%u00f6tigt f%u00fcr den Neubau der Schule in Diemarden, sollte der Wert dieser unscheinbaren Piste ins Astronomische steigen, wenn es nach der Feldmark-Interessentengemeinschaft (FMI) Diemarden gegangen w%u00e4re. Nun ist es nicht Elon Musk, der hier ein Tesla-Werk in die Landschaft klotzen will - in diesem Fall w%u00e4re es nur verst%u00e4ndlich, wenn alle Grundbesitzer dem Milliard%u00e4r Spitzenpreise abkn%u00f6pfen w%u00fcrden. Doch hier geht es um ein St%u00fcck Gemeinwohl: Eine %u00f6ffentliche K%u00f6rperschaft - die FMI - hat versucht, eine Zwangslage der Anderen - Gemeinde Gleichen - zur Gewinnmaximierung zu nutzen. Und dies alles auf Kosten des Projektes zur Errichtung eines Lernortes der Zukunft. Auf Kosten der Allgemeinheit also.Dies ist bereits der zweite Fall, in dem die Gemeinde Gleichen mit einer Interessentenschaft %u00fcber Kreuz liegt. Schon seit langer Zeit sieht sich die Gemeinde beim Bau des Wasser-Hochbeh%u00e4lters in Klein Lengden mit %u00e4hnlichen Forderungen konfrontiert, wobei auch hier offensichtlich eine Zwangslage ausgenutzt wird.Gemeinde: Nur ein kleinesSt%u00fcck vom FeldwegDie Schule Diemarden, zusammen mit der Gartetalschule in Kerstlingerode das wichtigste Bauvorhaben der Gemeinde %u00fcberhaupt (JOURNAL G berichtete), entsteht in der Feldmark direkt neben der Turnhalle. Zwischen beiden Bauk%u00f6rpern verl%u00e4uft eben jener Feldweg. Ein kleines St%u00fcck davon hatte die Gemeinde von der FMI Diemarden erwerben wollen, um hier eine neue Zufahrt samt Parkpl%u00e4tzen f%u00fcr Schule und Anlieger zu schaffen.Damit hob sich der Vorhang f%u00fcr ein St%u00fcck aus dem kommunalen Tollhaus-Theater. Denn die Gemeinde hatte den orts%u00fcblichen Preis f%u00fcr solche Vorhaben - dem Vernehmen nach zwischen einem und 2,50 Euro pro Quadratmeter Raffgier auf Kostender Allgemeinheit?zahlen wollen, wie beispielsweise bei der Kinderkrippe Rittmarshausen geschehen. Da hatte sie nicht die Rechnung der FMI auf dem Zettel. Denn diese soll eine Reihe wechselnder Vorstellungen angef%u00fchrt und einen Preis gefordert haben, der die Orts%u00fcblichkeit um ein Zig-faches %u00fcbersteigt.Dabei schien die FMI offensichtlich die Taktik verfolgt zu haben, eine handlungsunf%u00e4hige Gemeinde %u201ean die Wand zu nageln%u201c. Denn die Gemeinde hatte im Antrag f%u00fcr die Baugenehmigung das leidige Weg-St%u00fcck eingeplant. Folge: In Gleichen macht das Wort %u201eErpressung%u201c die Runde.Landrat Marcel Riethig war es schlie%u00dflich, der die Not-Bremse zog. Er machte den Weg frei f%u00fcr eine schnelle Neuplanung der Baugenehmigung und stellte in diesem Fall sein Wahlversprechen unter Beweis, das BearbeitungsTempo in seiner Baubeh%u00f6rde massiv zu beschleunigen. So sieht die neu beantragte Baugenehmigung nun eine neue Zufahrt auf das Schul-Grundst%u00fcck neben dem Feldweg vor. Genugtuung im Rat nach dem Motto %u201eHoch gepokert, hoch verloren%u201c.Bitterer Beigeschmack:Hier alles f%u00fcr unsere Kinder?Ein St%u00fcck des bitteren Beigeschmacks bleibt: Das mehr als ein halbes Jahr lange Hin und Her um den Feldweg hat den Bau der Schule Diemarden klar verz%u00f6gert - wo es doch in der Politik immer hei%u00dft, alles f%u00fcr die Zukunft unserer Kinder zu leisten.Nachspiel im RatEnno Roy will%u00b4s wissenUnd ein Nachspiel im Rat ist in Sicht. SPD-Fraktionschef Enno Roy hat inzwischen im Rat eine Anfrage eingebracht, in der er unter anderem wissen m%u00f6chte, ob die FMI einen %u201eKaufpreis gefordert hat, der %u00fcber den hierzu %u00fcblichen Forderungen liegt?%u201c Und weiter: %u201eUm wie viel Prozent %u00fcbersteigen die Forderungen der Eigent%u00fcmerin des Feldweges die hierbei in der Gemeinde Gleichen %u00fcblichen Verfahren?%u201cSp%u00e4testens dann d%u00fcrfte Klarheit herrschen, wobei das JOURNAL G wegen des Redaktionsschlusses erst in der kommenden Ausgabe %u00fcber die Antworten der Gemeindeweiter berichten wird. Sicher ist die Haltung inVerwaltung und im Rat, zumindest in Teilen:Ein Pr%u00e4zedenzfall kommt nicht in die T%u00fcte. b astGemeinde Gleichen